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Wenn die Traurigkeit kommt
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Autor: Peter L. Niegel Eingestellt am: 30.07.2007
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oder Tausend Gefühle der Angst
Momentaufnahme eines geschundenen Körpers und einer gequälten Seele
Irgendwie bin ich am Sterben aber auch am Erwachen aus der Betäubung
Total spontan und aus dem Nichts Tausend dunkle Gefühle der Angst
Ganz innen fühle ich mich so oft wie außer mir
Meine Gliedmaßen sind austauschbar, abschraubbar, weglegbar, fremd eben
Geschockt, kaputt, zerfleddert, geflickt und doch nicht kleinzukriegen
Lichtpunkte dunkler Tage sind die Aufwärtspfeile
ab und zu auch rote, pochende Herzen
Deshalb Schweigen, Stille, totaler Rückzug ins Innere
In der tiefen inneren Stille kann ich Freude empfinden
Dabei will ich doch so gerne hinaus in die Welt
Das Schönste, das Einzige, was für mich zählt
wäre der Durchbruch in die äußere Welt
wie eine schließlich gelungene jahrelange Geburt
Hoffnung, dass der imaginäre Staudamm zerbricht
und die Blockaden im Gemüt wegreißt
Wenn ich nur wieder schreiben kann. Schreiben ist wie Ausatmen
Es ist so wichtig wie das Einatmen, das Einatmen der Gefühle, der Empfindungen
Schreiben ist Kunst und Kunst ist etwas Wunderbares
ob man sie passiv genießt oder aktiv selbst Gehversuche unternimmt
Aber Kunst ist manchmal auch wie ein Rausch
Mit Kunst muss man sich gelegentlich besaufen
um das bisschen Wirklichkeit überleben zu können
Und dann wieder tausend dunkle Gefühle der Angst
die Angst der Sprachlosigkeit, die Angst, nicht mehr schreiben zu können
eine schlimme Art von Entzugserscheinung
Wenn ich laufen will und nicht von der Stelle komme - keinen Schritt!
Wenn ich schreien will und keinen Ton heraus bringe und mich niemand hört
Und dann kommt wieder diese Traurigkeit - total spontan und aus dem Nichts
Bloß das nicht! - Nicht schon wieder!
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* Aktuelles *
(13.12.2024)
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"Ich entschloß mich von dem Standpunkt meiner eigenen
Erfahrungen zu schreiben, von dem was ich wusste und was ich
fühlte. Und das war meine Rettung...
... Was ist Original? Alles was wir tun, alles was wir
Denken existiert bereits und wir sind nur Vermittler. Das ist
alles. Wir machen von dem Gebrauch was bereits in der Luft ist."
Henry Miller, aus einem Interview in den 60-iger Jahren
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