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Ipf- und Jagstzeitung vom 27.10.2005
Gerald Marek aus Ellwangen
Polizei-Poet schreibt sich den Alltag von der Seele
Ellwangen – Gerald Marek aus Ellwangen ist Kommissar. Und er gehört zum Club der grünen Dichter. Seit zwei Jahren schreibt er für das Internet-Portal „Polizei-Poeten“ Kurzgeschichten und Gedichte. Zwei seiner Texte wurden im Buch „Die erste Leiche vergisst mannicht“ veröffentlicht. Es wird am 2. November im Irish Pub Leprechaun vorgestellt.
von unserem Redaktionsmitglied Verena Schiegl
Viele Drehbücher hat Dietz-Werner Steck für seine Rolle als Tatort-Kommissar Bienzle schon gelesen. Doch nie haben sie ihn so stark berührt wie die Geschichten in dem Werk „Die erste Leiche vergisst man nicht.“ Wohl deshalb hat er das Vorwort zu dem Buch geschrieben, dass seit Anfang Oktober auf dem Markt ist.
Vor der Kamera mimt der Schauspieler den Superkriminalisten, der die Fälle im Nu löst und nach einem Mord zur Tagesordnung übergeht. Helden wie der knallharte Schimanski, die coole Lena Odenthal oder der gewiefte Bulle von Tölz sind die Autoren des Buches nicht, sondern einfache Streifenbeamte, für die Leid und Tod zum Alltag gehören. Kein Regisseur gibt ihnen Anweisungen, wie sie sich zu verhalten haben, wenn es hart auf hart kommt. Cuts und Wiederholungen von Szenen gibt es im wahren Leben nicht. Tote stehen nicht wieder auf, Verletzte werden in der Maske nicht wieder abgeschminkt. Ihr Tatort lässt sich nicht mit der Fernbedienung wegzappen. Ihr Drehbuch umfasst nicht 90 Minuten, die psychischen Belastungen, denen sie ausgesetzt sind, wirken ein Leben lang.
Einer der 25 Autoren des Buches ist der stellvertretende Dienstgruppenleiter beim Polizeirevier Aalen, Gerald Marek. Auf das Internet Projekt „Polizei-Poeten“ ist der Ellwanger, der seit 22 Jahren im Polizeiberuf tätig ist, während seines Studiums an der Polizeihochschule in Villingen-Schwenningen durch Zufall gestoßen. Als „begeisterter Bücherwurm und Hobby-Schriftsteller“ hat er aus Spaß angefangen, für die Internetseite Texte zu verfassen. Auf ein Genre festlegen will sich der 40-jährige Vater von fünf Kindern nicht. Neben Krimis und Thrillern begeistert sich der Ellwanger für Science-Fiction-Geschichten, von denen der ambitionierte Schachspieler bereits einige an Verlage geschickt hat.
>b>Kein Superbulle, sondern Mensch
Viele seiner Kollegen schreiben Erlebtes auf, um es zu verarbeiten. Marek nicht. Er hat ein „dickes Fell.“ Sagt er. Doch wer die Geschichte „Togo“ liest, in der er über die Abschiebung eines Togolesen schreibt, die 2004 Schlagzeilen machte, merkt man schnell, dass unter seiner grünen Uniform nicht nur der „Superbulle“, sondern ein Mensch steckt.
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"Ich entschloß mich von dem Standpunkt meiner eigenen
Erfahrungen zu schreiben, von dem was ich wusste und was ich
fühlte. Und das war meine Rettung...
... Was ist Original? Alles was wir tun, alles was wir
Denken existiert bereits und wir sind nur Vermittler. Das ist
alles. Wir machen von dem Gebrauch was bereits in der Luft ist."
Henry Miller, aus einem Interview in den 60-iger Jahren
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