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Pressestimmen:
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Artikel in Chrismon vom 07.08.2006:
Polizei-Blues
Es sind harte Kerle, toughe Frauen. Sicher. Aber sie haben auch Angst, Wut und Mitleid, und darüber schreiben sie. Vier Kurzgeschichten von vier Polizisten
Im September 2002 schickte der Ludwigsburger Kripo-Beamte Volker Uhl im Internet an seine Polizeikollegen den Aufruf, ihre Erlebnisse im Arbeitsalltag literarisch zu verarbeiten. Anfangs waren es fünf, mittlerweile sind es 100 Polizisten, die auf der Website www.polizei-poeten.de über den „Menschen hinter der grünen Haut“ schreiben. Über die Verzweiflung, einen toten Kollegen zu begraben, die Angst, eine Todesnachricht zu überbringen, und die Frage, ob man nicht die Falschen einsperrt und die Richtigen laufen lässt. Inzwischen haben die Polizisten aus ihren Texten zwei Bücher gemacht.
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| Mainzer Allgemeine Zeitung vom 19.05.2006:
Hinter der grünen Uniform
Texte voll Tod und Leben: Polizei-Poet Volker Uhl liest im "Polizeiladen"
von Kirsten Strasser
"Emils Weg in die Ewigkeit" dauert zwei Sekunden. Seine Kniegelenke brechen wie Salzstängel. Sie kleben bereits am Armaturenbrett, als die Lenksäule in seine Brust dringt - "wie eiin Finger in eine Semmel". Sein Kopf durchschlägt die Windschutzscheibe, wird wieder zurückgerissen. Dann Stille. "EinKumpel von mirhat die Geschichte gelesen", sagt Polizei-Poet Volker Uhl. "Seitdem schnallt er sich an."
Die Erzählung von Emils Tod ist eine von 37 Kurzgeschichten in dem Buch "die erste Leiche vergisst man nicht". Herausgegeben hat es der Ludwigsburger Kriminalhauptkommissar Uhl, der jetzt im Mainzer Polizeiladen zu Gast war.
Die erste Lesung im neuen Beratungszentrum der Polizei hätte nicht besser verlaufen können: Es waren spannende, erschütternde, einfühlsame Geschichten aus dem Polizeialltag, die von hoher schriftstellerischer Qualität zeugten.
Ein schrecklicher Unfalltod. Ein Mann der seine Kinder jahrelang missbraucht hat und sich dann an der Enkelin vergeht. Die Mutter eines siebenjährigen Jungen, der die Nachricht vom Tod ihres Kindes überbracht werden muss. Der Erhängte. Der Mörder in der Tiefgarage. Der Tod und das Grauen: Jeder Polizist hat eine Geschichte darüber zu erzählen, und manch einer schreibt sie nieder. Vor vier Jahren rief Uhl das Internet-Projekt "Polizei-Poeten" ins Leben, das viele Polizisten dazu animierte, Erlebtes in Worte zu fassen. Daraus entstand "Die erste Leiche vergisst man nicht", das Ende 2005 auf den Markt kam.
Was ist es, was das Buch so faszinierend macht? "Die Sprache ist beeindruckend - überhaupt nicht der typische Polizeijargon", sagt ein Besucher der lesung. Recht hat er. Die Texte sind weit mehr als bloße Schilderungen aus dem Polizeialltag. Polizisten kehren nicht den abgebrühten Bullen à la Schimanski raus - sie lassen das Visier herunter und zeigen, wer hinter der Uniform steckt. Menschen nämlich, die Angst haben, weinen, mit Opfern fühlen, im wahrsten Sinne erschüttert werden. Und immer wieder sind die Erzählungen zeugnisse großen Mutes.
Volker Uhls zweites Buchprojekt ist schon in Arbeit, immer mehr Polizisten entdecken die Schreiberei für sich. Wer weiß, vielleicht ist dann auch ein Autor aus dem Mainzer Polizeipräsidium dabei. Denn auch hier passieren die Geschichten. ...
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| echt - Das Magazin der evangelischen Kirche
Heft 01/2006
Ich habe angefangen es aufzuschreiben
Sie treten an als Freunde und Helfer, doch oft genug müssen sie die Erfahrung machen: Hier gibt’s nichts mehr zu helfen. Einige schreiben sich den Frust vom Leib. Sie nennen sich „Polizei-Poeten“, im Herbst erschien ihr Buch „Die erste Leiche vergisst man nicht“. Zu den Autoren gehört Kommissar Helmut Wetzel aus Kassel.
von Marie Lampert
Eine Leiche macht ihm nichts mehr aus. Seit zehn Jahren ist Helmut Wetzel bei der Kripo in Kassel, Kommissariat 11, zuständig für Mord, Raub, Vermisste, Kindesmisshandlung und so weiter. Wetzel hat mehr als 30 Dienstjahre auf dem Buckel, dabei ist er noch gar nicht so alt. Mit 17 ist er eingestiegen: Polizeischule, Fachoberschule, Schutzpolizei in Frankfurt, Kassel, dann Kripo. Er ist immer noch fasziniert von seinem Beruf, er guckt Krimis, liest Krimis und „irgendwann habe ich angefangen, Begebenheiten aus dem Dienstalltag aufzuschreiben – einfach, weil sie schön, schrecklich, tragisch oder lustig sind – oder alles zusammen“. ...
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| Artikel in HAZ vom 11.03.2006:
Polizisten sind auch nur Menschen
von Wiebke Ramm
Gestört habe ihn die Bezeichnung "Bulle" nie,
sagt der pensionierte Kommissar Manfred
Schneegans. 36 Jahre hat Schneegans als
Polizist in und um Hannover gearbeitet - als
Bereitschaftspolizist, Motorradstreife und
Kommissar. Nun hat der Burgwedeler ein Buch
geschrieben. Unter dem Titel "Nur ein mieser
Bulle?" schildert er anektdotenreich seine
Jugend im Hannover der dreißiger und
vierziger Jahre und sein Weg vom
Tischlerlehrling zur Polizei.
Auf knapp 300 Seiten zeigt er dem Leser den
Menschen unter der Uniform ...
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| Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 18.02.2006:
Polizeihauptkommissar Lothar Riemer schreibt Kurzgeschichten über seine Einsätze
Das Elend im Kleinen muss einfach auch erzählt werden
Die Resonanz der Kollegen auf die Texte ist äußerst positiv / Für ein eigenes Buch fehlt die Zeit
Von Steffen Heinzelmann
Als Lothar Riemer alles zu viel wurde, griff er zum Stift. „Ich musste mir das ganze Elend, den Frust einfach wegschreiben“, erklärt der Polizeihauptkommissar. Von Hauptbahnhof und Olympiapark schrieb er, von Schlägereien und Überfällen, Nutten und Junkies. Von seinem Alltag in Uniform eben, damals Ende der 1980er als Schutzpolizist. „Das musste irgendwie raus“, sagt Riemer. Zuerst für sich. Und als Beschreibung für seine Kinder.
Zwei dieser Geschichten kann jeder lesen. Für die Internetseite www.polizei-poeten.de dichten und erzählen Dutzende Polizisten. Einige davon stehen im Sammelband „Die erste Leiche vergisst man nicht“, auf das Riemer im Urlaub vergangenes Jahr gestoßen ist. „Das ist eine Plattform, um eigene Erlebnisse zu verarbeiten“, sagt Riemer, „aber auch für Kontakte untereinander.“ ...
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| Artikel in den Nürnberger Zeitung vom 09.11.2005:
Polizisten erzählen
Die erste Leiche vergisst man nicht
Dieses Buch ist besser als tausend Krimis. Aber: Warum lesen wir überhaupt Kriminalromane? Warum lesen wir ein Buch, in dem Polizisten von den schrecklichsten Dingen des Lebens berichten? Es ist unsere Faszination für „die dunkle Seite“. Der Grusel wird angenehm durch das Gefühl: Mir kann das nicht passieren, ich bin keiner von denen.
Dass wir im tiefsten Inneren wissen, dass jeder von uns binnen einer Stunde sowohl Opfer als auch Täter werden kann, wenn das Schicksal uns übel mitspielt - das ist der verborgene Kern dieser Faszination. („Herr Richter, ich wollte meine Frau nicht töten, aber als sie mir dann mitten ins Gesicht gesagt hat . . .“)
Von Magnus Zawodsky
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* Aktuelles *
(07.12.2024)
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"Ich entschloß mich von dem Standpunkt meiner eigenen
Erfahrungen zu schreiben, von dem was ich wusste und was ich
fühlte. Und das war meine Rettung...
... Was ist Original? Alles was wir tun, alles was wir
Denken existiert bereits und wir sind nur Vermittler. Das ist
alles. Wir machen von dem Gebrauch was bereits in der Luft ist."
Henry Miller, aus einem Interview in den 60-iger Jahren
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