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Der Boxkampf
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Autor: Eingestellt am: 19.08.2003
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Eine hässlich bunte Masse, eingehüllt in Tabakrauch
sitzt auf viel zu kleinen Bänken, stopft sich Fast Food in den Bauch.
Hier und da wird Schnaps getrunken und den Kämpfern zugewunken
Spannung steigt, wann geht`s denn los? Wettgewinn ist heute groß!
Da, vom Richtertisch der Gong, plötzlich rappelts`s im Karton.
Beiderseits die Fäuste fliegen, um die Nasen zu verbiegen.
Heute Schulze gegen Meier. Rums aufs Auge, in die Eier.
Keiner hat mehr Überblick, Meier taumelt jetzt zurück.
Schwankend mit geschwollnem Kinn, wendet er sich Schulze hin.
Dieser fängt an gleicher Stelle eine ebensolche Kelle;
diesmal in den Magen rein, weil der Boxsport fair und fein.
Und im bunten Publikum fällt die erste Dame um.
Noch ein Hieb, der Gong tönt wieder, erste Daumen zeigen „Nieder“
und die schweißgehüllten Recken hocken in des Ringes Ecken,
wo ein Helfer sie erfrischt und der Trainer wütend zischt:
„Hau dem andern in die Fresse, dass er nicht mehr stehen kann,
denn nur so gibt`s gute Presse und nun feste wieder ran!“
Gong ertönt zur zweiten Runde, Beißschutz sitzt noch nicht im Munde.
Meier hat den Schulz getroffen, dieser taumelt wie besoffen,
spuckt paar Zähne in die Seile und verteilt aufs neue Keile.
Schulze stellt ein Bein nach hinten, duckt den Körper, will sich winden;
findet sich auf allen Vieren, nach dem Tiefschlag in die Nieren.
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* Aktuelles *
(29.03.2024)
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"Ich entschloß mich von dem Standpunkt meiner eigenen
Erfahrungen zu schreiben, von dem was ich wusste und was ich
fühlte. Und das war meine Rettung...
... Was ist Original? Alles was wir tun, alles was wir
Denken existiert bereits und wir sind nur Vermittler. Das ist
alles. Wir machen von dem Gebrauch was bereits in der Luft ist."
Henry Miller, aus einem Interview in den 60-iger Jahren
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