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Castor
Autor: Jens Mayer
Eingestellt am: 08.06.2003
Die Sonne war fast verschwunden, als es soweit war. Von unserem Hügel sah man über das Dorf auf den Gegenüberliegenden, von welchem der Transport anrollte. Unzählige Lichter einer endlosen Kette von Fahrzeugen, dann waren auch sie da, die Tieflader, nur an den Warnlichtern zu erkennen.

Die in den Hängen pfiffen, ein Meer von Trillerpfeifen. Ein Countdown wurde angezählt: nichts geschah jedoch. Erneut – was nun? Drei, zwo, eins – nichts!

Hundertschaften standen bereit, die Straße galt es freizuhalten. Befehle aus der Ferne, Hundegebell, Motorengeräusche.

Dann rollte Licht die Straße herauf, eine Phalanx von Licht, in klarer Form die Dämmerung durchschneidend. Ich wurde nervös. Sah in die Dunkelheit neben der Straße – keine Demonstranten erkennbar. Das Licht rollte an mir vorbei, unzählig, langsam. Fahrzeug auf Fahrzeug. Dann, Busse, besetzt mit Einsatzbeamten, Türen auf und bereit zu stürmen, sollte sich auch nur einer in den Weg stellen.



Jetzt erschien der erste Tieflader, ein Schatten inmitten des Lichtkegels, von einem Käfig umgeben. Der Castor. Riesiges, metallenes Behältnis. Das Ding, weshalb ich hier an dieser Stelle stand.

Von Pfiffen begleitet rollte er an. Viel zu langsam, da ich nun wusste, dass ich Angst hatte. Nicht wegen der Dunkelheit draußen, wegen ihm, den ich plötzlich weg wünschte. Nun der zweite – vorbei, drei. In der Dunkelheit rannten sie die Straße entlang, beendeten mein Denken. Sah den Castor von mir wegfahren, atmete wieder.
Die Reiter, die noch folgten, gaben dem Bild dieses Gespenstes nur noch den letzten Anstrich, im Lichte des Abschlussfahrzeuges.

Dann war es vorbei, ich froh und dankbar.


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