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Verzweifelte Suche
Autor: Bodo Doering
Eingestellt am: 01.08.2006
Seite 3 von 9

Obermeister Laubach hatte längst begonnen, den Eltern des Kindes und der Freundin zu misstrauen. Hatten sie etwas mit dem Verschwinden des Kindes zu tun, und welche sonstigen Motive könnten sie haben? War das Kind tatsächlich entführt worden? Und wenn wirklich, warum haben sich die Entführer noch nicht gemeldet? Und was könnten die von den Eltern erwarten, die erkennbar doch über keine Mark zu viel verfügten? War dem Kind krankheitsbedingt etwas zugestoßen, und könnte man ein Verbrechen, ein Tötungsdelikt überhaupt noch ausschließen?
Laubach war ratlos und wusste nun überhaupt nicht mehr, was er noch machen sollte. Er kontaktierte die Kollegen, aber auch von da kamen keine neuen Anstöße.
Mit einem richterlichen Durchsuchungsbeschluss schließlich durchsuchten Laubach und ich, unterstützt von weiteren Beamten, das gesamte Haus in Mörfelden, vom Dach bis zum Keller einschließlich des Geräteschuppens. Keine Wohnung, kein sonstiger Raum, keine Behältnisse, in die ein Kind oder Teile davon hineinpassen könnten wurden ausgelassen. Das Kind blieb verschwunden.
Mit einem weiteren richterlichen Beschluss durchsuchten wir auch die Wohnung der Kindesmutter in Frankfurt, weil für uns nicht auszuschließen war, dass etwa sie eine Entführung inszeniert hatte. Und auch Paul Hofer wollte nicht mehr ausschließen, dass seine Frau die Hände im Spiel haben könnte, um sich an ihm wegen seiner Beziehung zu Lisa Kunze zu rächen. Wir hofften, dort Anhaltspunkte für den Aufenthalt des Kindes zu finden. Aber auch hier blieben wir ohne Erfolg.
Im größeren Umkreis zur Wohnung der Lisa Kunze befragten wir alle Nachbarn. Ja, Kinder hätte die Kunze, einen Jungen und ein kleines Mädchen, manchmal sei in letzter Zeit noch ein weiteres Kind im Kinderwagen dabei gewesen, aber sonst...
Mehr als vierzehn Tage waren inzwischen vergangen. Laubach und ich wussten nicht weiter. Es gab keine neuen Hinweise, das Kind war immer noch nicht gefunden worden.
Laubach arrangierte erneut ein Treffen mit dem Ehepaar Hofer und Lisa Kunze, die nun plötzlich alle in Begleitung ihrer Rechtsbeistände erschienen. Erklärungen und Aussage um Aussage wurden in dieser Gegenüberstellung nochmals überprüft und verglichen. Selbst die Anwälte beschworen ihre Mandanten, doch alles rückhaltlos aufzudecken, falls es noch unbekannte Fakten über das Kind gäbe; aber auch jetzt kam man aus dieser Sackgasse nicht heraus.
Danach standen Obermeister Laubach und ich wieder vor dem Anwesen, in dem die Lisa Kunze wohnte.
"Ich kann nicht mehr, ich bin fertig, richtig fertig," stöhnte Laubach vernehmlich und schrie dann förmlich hinaus: "Wo soll den das Kind bloß sein?"


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