Kopf
Home
Idee & Ziel
Schreib einfach!
Die Texte
Die Autoren
Verein
Buchprojekte
Shop
Presse
Termine
News
Blog
Links
Gästebuch
häufige Fragen (FAQ)
Kontakt
Polizei-Poeten Logo
Polizei
Togo
Autor: Gerald Marek
Eingestellt am: 28.08.2005
Es war kurz nach halb eins in dieser Novembernacht. Die große schwarze Stabtaschenlampe krachte zwei Mal laut gegen die altersschwache Wohnungstüre, deren obere Hälfte aus einem vierteiligen Glasfenster bestand. Beim zweiten Schlag zerbrach ein Glassegment und der Mann mit der Taschenlampe fasste durch das entstandene Loch, drehte den von innen steckenden Schlüssel um und öffnete die Tür. Dann stürmten vier Männer und zwei Frauen die dunkle Wohnung.
Rüdiger, der Ausländer-Sachbearbeiter unseres Polizeireviers hatte Nicole und mich zu dieser nächtlichen Aktion als Verstärkung angefordert. "Wir sollten mindestens noch zwei Leute vom Streifendienst hinzuziehen", hatte er bei der Einsatzbesprechung gesagt. "Nach den Unterlagen vom Regierungspräsidium ist der Mann gefährlich. Wir müssen uns auf Widerstand einstellen. Außerdem rechnen die damit, dass wir kommen."
Kurz nach Mitternacht hatten wir das alte, grüne Haus umstellt, dessen Fassade schon recht verdreckt war vom Schmutz der nahen Straße. Rüdiger und Hans-Werner waren über die fürchterlich knarrende Holztreppe in den ersten Stock gestiegen. "Das Auto steht vor dem Haus. Die Leute müssen daheim sein", hatte Rüdiger festgestellt und mehrmals vergeblich geklingelt, geklopft und gerufen. Dann war sein Arsenal aus Schlüsseln und Dietrichen zum Einsatz gekommen, aber die alte Tür hatte Stand gehalten, sodass er sich letztlich entschlossen hatte, das Türglas einzuschlagen.
Und nun standen wir zu sechst im Dunkel der Wohnung bis Rüdiger im Schein seiner Taschenlampe den Schalter fand und ihn betätigte. Das Deckenlicht flammte auf und wir realisierten, dass wir uns im Flur befanden, von dem vier Zimmer abzweigten. Links lagen das Wohn- und das Schlafzimmer, geradeaus das Kinderzimmer und rechts die Küche. Ebenfalls nach rechts führte ein kurzer Gang zu Bad und Toilette. Vom Wohnzimmer aus gelangte man in zwei weitere Räume, darunter ein Gästezimmer.
"Hier ist die Polizei!", rief Rüdiger, "kommen Sie heraus!" Aus dem Schlafzimmer war ein Rumpeln zu hören. Dann kehrte wieder Stille ein.


   1  2   weiter
(3860)
Share in Facebook

* Aktuelles * (15.10.2024)
Neue Texte:
Tod am Vormittag (T. Knackstedt)

Neue Autoren:

"Ich entschloß mich von dem Standpunkt meiner eigenen Erfahrungen zu schreiben, von dem was ich wusste und was ich fühlte. Und das war meine Rettung...

... Was ist Original? Alles was wir tun, alles was wir Denken existiert bereits und wir sind nur Vermittler. Das ist alles. Wir machen von dem Gebrauch was bereits in der Luft ist."
Henry Miller, aus einem Interview in den 60-iger Jahren
Home   Idee & Ziel   Schreib einfach!   Die Texte   Die Autoren   Verein   Buchprojekte   Shop   Presse   Termine   News   Blog   Links   Gästebuch   häufige Fragen (FAQ)   Kontakt   
Impressum & Datenschutz    eMail an uns

©2002..2024, POLIZEI-POETEN, Volker Uhl, Robinienweg 6, D-79189 Bad Krozingen
Besucher (seit 1.9.2002):
counter by web-conceptioncounter by web-conceptioncounter by web-conceptioncounter by web-conceptioncounter by web-conceptioncounter by web-conceptioncounter by web-conception


gestaltet von: Web-Conception Internet Service   www.web-conception.de